In welchen Fällen ist eine Mediation sinnvoll

Ganz generell kann man natürlich sagen: In allen.
Es ist im Konfliktfall immer sinnvoll, sich mit einem allparteilichen Dritten auszutauschen, da jedes Gespräch eine Veränderung der Wahrnehmung und damit der Situation induzieren kann.

Darüber hinaus gibt es aber bestimmte Konfliktbereiche, in denen eine Konfliktlösung beispielsweise einer Urteilsfindung oder einem Vergleich vor Gericht vorzuziehen ist. Da die Mediation ein lösungsorientierter und in die Zukunft weisender Vorgang ist, zählen dazu alle Konfliktfelder, in denen klar ist, dass die Konfliktbeteiligten langfristig in einer Beziehung zueinander werden stehen müssen oder stehen wollen. Ebenso solche Bereiche, in denen ein langfristiges Ziel verfolgt sein will, was aber durch das Auftreten atmosphärischer Störungen aus dem Fokus zu geraten droht. Mögliche Spannungsfelder (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) sind beispielsweise:

  • Beziehungsprobleme
  • Die Gestaltung einer Trennung im allgemeinen, insbesondere, wenn Kinder ein Teil der Familie sind
  • Auseinandersetzungen zu Sorge- und Umgangsrechtkonflikten bei getrennten Paaren
  • Konflikte in Bezug auf zu betreuende oder zu pflegende Angehörige –
    Sei es innerhalb der Familie oder mit externen Stellen
  • Erbschaftsauseinandersetzungen, insbesondere vor dem Hintergrund einer noch zu bewältigenden Trauersituation
  • Konflikte rund um Haus, Wohnung und Grundstück in Nachbarschafts- oder mit Mietverhältnissen
  • Konflikte am Arbeitsplatz – innerhalb eines Teams oder innerhalb einer Hierarchie
  • Auseinandersetzungen innerhalb von Leitungs- und (Unternehmens)-Führungsteams
  • Konflikte im Umfeld von KiTa oder Schule im Zusammenhang mit Lehrern, Betreuern, Eltern und Kindern

Grundsätzlich gilt: Vor Gericht kann man immer noch ziehen.

Grundsätzlich gilt ebenso: Ein Konflikt, der nicht bearbeitet wird, eskaliert. Wie er das tut, lässt sich nicht immer vorhersagen.
Ein unverbindliches Gespräch kann bereits zur Deeskalation beitragen.