Was ist Mediation
Mediation ist ein Konzept der gewaltfreien Konfliktlösung mit einer »allparteilichen« dritten Person. Es wurde Ende der 1960er Jahre in den USA entwickelt und gewinnt in Zeiten wachsender Gewalt und vielfältiger Strukturveränderungen zunehmend an Bedeutung. Weiterführende Ziele der Mediation sind die Förderung von Toleranz, Friedensarbeit und internationale Zusammenarbeit.
Mediatoren schaffen als allparteiliche Dritte Voraussetzungen und Rahmenbedingungen, damit die Konfliktparteien ihre Konflikte bearbeiten und in einen eigenverantwortlichen, konstruktiven Prozess der Auseinandersetzung treten können.
Das Konzept der klientenzentrierten Mediation dient der Konfliktvermittlung, sowohl in beruflichen Arbeitsfeldern als auch in persönlichen bzw. sozialen Bereichen. Der Arbeit von Mediatoren liegt ein ethisches Selbstverständnis zugrunde, das sich auf folgende Grundsätze bezieht:
Menschenbild
In jedem Menschen ist das Potenzial zum Umgang mit und zur Lösung von eigenen Konflikten vorhanden. Mediatoren vertrauen sowohl ihrer eigenen Kompetenz als auch der Fähigkeit der Parteien zur kreativen Gestaltung und Verständigung im Konflikt. Die Autonomie jeder und jedes Beteiligten wird unterstützt und seine Einzigartigkeit respektiert.
Verantwortung
Mediatoren respektieren und fördern die Selbstverantwortlichkeit aller Beteiligten. Sie sind sich der Verantwortung für den geschützten Rahmen bewusst, der den Konfliktparteien die Lösungssuche ermöglicht. Die Konfliktparteien werden ermutigt, die Verantwortung für den von ihnen eingebrachten Inhalt und die erarbeitete Vereinbarung zu übernehmen.
Allparteilichkeit und Fairness
Die Bedürfnisse und Interessen aller Konfliktparteien werden mit gleichem Respekt wahrgenommen. Auf die Machtunterschiede wird geachtet und jede Partei erhält die Zeit, ihre Sache vollständig darzustellen.
Offenheit und Wertschätzung
Der Mediator achtet auf Offenheit, Toleranz und Wertschätzung. Er arbeitet mit Einfühlung und Ermutigung.
Vertraulichkeit und Vertrauen
Alles, was in der Mediation besprochen wird, behandelt der Mediator respektvoll und vertraulich. Mit den Konfliktparteien wird vereinbart, dass sie den Mediator im Falle eines Gerichtsverfahrens nicht als Zeugen für Tatsachen benennen werden, die während der Mediation zur Kenntnis gebracht wurden.
Freiwilligkeit
Die freiwillige Teilnahme aller Konfliktparteien wird gewährleistet.
Eigenes Verhalten und Verhalten im Konflikt
Mediatoren sind bereit, Kritik entgegenzunehmen sowie im Falle eines eigenen Konfliktes, diesen in einer Mediation zu bearbeiten.
Mit Dank an das Bildungsforum Minden und das Orca-Institut.